Hermine Hacker

Hermine Hacker from Lockenhaus - Shoa victim

In the year 2018, as part of the preparations for the 1938.2018 Shalom Nachbar commemoration week, we searched for data and verified evidence that could tell us about the fate of Hermine Hacker. Ruth Patzelt and Barbara Horvath discovered two memorial stones in the 2nd district that bore the names Hermine Hacker and Jakob Hacker, and we thought now we found out her fate. But they were two Holocaust victims from another village, not Hermine we were looking for. At that time we only had a memorial sheet from Yad Vashem that named Hermine Hacker from Lockenhaus as a Holocaust victim.

In August 2021, the research was now successful. In the Arisierungsakten in Eisenstadt in the archives, the name Hermine Hacker from Lockenhaus appears in some documents, official letters and notices, private letters and applications from the years 1938 - 1941. There is even a document with the handwritten signature of Hermine Hacker.

According to the victim database of the Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Hermine Hacker was born on 01.07.1879, with the address: Vienna 2, Czerninplatz 5/6 and deported to Litzmannstadt on 19 October 1941. After looking through the files in Eisenstadt concerning Lockenhaus, soon it was clear. The date of birth, the deportation date and the address given matched to the data of the DOEW.

deportation list

Hermine Hacker, born on 1 July 1879, ran a grocery in Lockenhaus until 1938 and was present on 20 April 1938 when all Jews still living in Lockenhaus at that time were deported to Vienna. She lived, in the year 1940 with her husband Moritz Hacker at Czerninplatz 5/6 in the 2nd district of Vienna. Hermine was deported to Lodz (Litzmannstadt) on 19 October 1941 (in the same transport as Emanuel Stössel, who was born in Lockenhaus). A document in the Aryanisation files contains the very cynical words of the Gestapo officials: "Hermine Hacker ist nach Litzmannstadt abgereist“. In the Lodz Ghetto she lived at Kelm Strasse 83, flat 9. On 9 May 1942 she was deported to Chelmno and murdered there on the same day. (Source: Lodz Ghetto List)

There is still no reliable data on the fate of Moritz Hacker, Hermine's husband, and on Karoline Hoffmann (there is a memorial leaf in Yad Vashem, just as there is for Hermine). It is also unclear how Hermine was related to Karoline Hoffmann, née Joachim. Was she Hermine's mother?

EDJC 5.9.2021 in Lockenhaus

(currently in german only)

Familie Hoffmann – später Hacker – Hauptstraße 33

„In diesem Haus lebte die jüdische Kaufmannsfamilie Hoffmann, später Hacker. Über diese Familie wissen wir sehr wenig. Der Kaufmann Johann Hoffmann stammte aus Lackenbach und kam um 1850 (lt. Schermann, es könnte aber auch später gewesen sein) nach Lockenhaus. Wo die Familie zunächst wohnte, wissen wir nicht. Um 1869 kaufte Hoffmann dieses Anwesen, Hauptstraße 33. Es bestand eigentlich aus 2 Häusern, eines an der Straße, eines im Hof und gehörte 2 Brüdern, Georg und Josef Schmall. Ob Hoffmann beide Häuser gleichzeitig gekauft hat oder zuerst das vordere und später erst das Haus im Hof ist nicht bekannt. Die Familie Hoffmann betrieb ein Gemischtwarengeschäft. Die Tochter Hermine, geboren am 1.7.1879 in Lockenhaus heiratete Moritz Hacker, der zwar 1866 in Lackenbach geboren ist, dann aber nach Wien übersiedelte (Perl spricht vom Juden Hacker aus Wien) und übernahm das Geschäft. Sie wohnten in dem Haus im Hof. Die Familie Hoffmann-Hacker hatte anscheinend keine verwandtschaftlichen Beziehungen zu den beiden anderen großen jüdischen Familien, Kopfstein und Stössel, die ebenfalls aus Lackenbach stammten und sehr wohl auch familiär verbunden waren, so war die Mutter von Ludwig Stössel eine geborene Kopfstein. Mitte der 1930er Jahre ging das Geschäft nicht mehr gut, der Garten war seit 1936 an Karl Rahberger verpachtet, der hier Gemüse anbaute. Die Familie blieb aber bis April 1938 in Lockenhaus und wurde mit den anderen jüdischen Einwohnern gezwungen, Lockenhaus zu verlassen, das Geschäft wurde von der örtlichen NSDAP „verwaltet“. In der Hoffnung, mehr über diese Familie zu erfahren, hat sich Fr. Patzelt im Landesarchiv die Arisierungsakten ausheben lassen. In den Vermögensaufstellungen taucht immer wieder der Name Karoline Hoffmann auf, als Anteilsbesitzerin und mit lebenslangem Fruchtgenussrecht. Dies könnte die Mutter der Hermine gewesen sein. Es gibt aber keine Hinweise darauf. Im Juli 1938 waren Hermine und Moritz Hacker in Wien mit der Adresse 2. Bezirk, Czerninplatz 5/6 und werden als hochbetagt beschrieben. Sie versuchten verzweifelt vor der Vermögensverkehrsstelle, eine Beschlagnahme des Besitzes zu verhindern und wollten auch keine Verzichtserklärung unterschreiben. Im Mai 1939 wurde jedoch die Zwangsversteigerung eingeleitet. Am 17.10.1941 übertrug Hermine Hacker eine Sondervollmacht zur Verwertung des unbeweglichen Vermögens an einen Vertreter des jüdischen Auswanderungsfonds, am 19.10.1941 wurde sie nach Litzmannstadt in Polen (heute Lodz) deportiert. Das Ghetto Litzmannstadt diente als Zwischenstation vor der Deportation in die Vernichtungslager Auschwitz, Majdanek und Treblinka. Sie hat den Holocaust nicht überlebt. Was mit Moritz Hacker geschah, wissen wir nicht. Karoline Hoffmann dürfte ebenfalls im Holocaust umgekommen sein, es gibt ein Gedenkblatt für sie in Yad Vashem, das aber keine weiteren Informationen enthält. Für Hermine Hacker gibt es ebenfalls ein Gedenkblatt“. (D.S.)